Urteil im Hanna-Prozess steht fest: Angeklagter muss in Haft (2024)

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"Verurteilung eines Unschuldigen sehenden Auges": Verteidigerin Rick teilt aus "Wir geben jetzt unsere Verantwortung ab." Verteidigung hatte bereits Revision angekündigt Warum sagt Sebastian T. nichts? Richter mit Frontalangriff gegen Regina Rick Richter im Hanna-Prozess überzeugt: Sebastian T. hatte zu viel Täterwissen "Dass er sie vergewaltigen wollte": Richter im Hanna-Prozess von Aussage überzeugt Kritik an Verteidigerin Regina Rick im Hanna-Prozess geht weiter "Ja ich war es, ich habe sie umgebracht": Richter findet Aussage eindeutig Urteil im Hanna-Prozess gefallen: Warum kannte Sebastian T. Polizeiinterna? Urteil im Hanna-Prozess: Angeklagter wirkt ruhig "Es war kein Unfall!": Richter über Hanna-Prozess Urteil im Hanna-Prozess verkündet: Sebastian T. nimmt Urteil regungslos auf Urteil im Hanna-Prozess gefallen: Sebastian T. muss 9 Jahre in Haft Urteil im Hanna-Prozess: Amokwarnung gilt weiterhin Urteil im Hanna-Prozess: Der Eiskeller liegt um die Ecke Leichenfund am Tag der Deutschen Einheit Lesen Sie auch "Sexuell motivierte Gründe": Prozess im Mordfall Hanna (†23) gestartet – so ... Vernehmung als Zeuge: Plötzlich wird Sebastian T. zum Verdächtigen im Hanna-Prozess Lesen Sie auch "Sie haben das ganz anders gesagt": Lügt die Zeugin im Mordfall Hanna? Lesen Sie auch Angeklagter prahlte mit Täter-Wissen: Verplapperte er sich im Mordfall Hanna? Lesen Sie auch Angeklagter im Mord-Fall Hanna (†23): "Ja, ich hab' sie umgebracht" Warum meldet Verena und Lea nichts? Urteil im Hanna-Prozess: Dorffunk oder Täterwissen? Lesen Sie auch "Jetzt bring ich dich um": Angeklagter im Mordfall Hanna schwer belastet Lesen Sie auch "Bewusstlos geschlagen, damit sie sich nicht wehren kann": Angeklagter im ... Lesen Sie auch Prozess im Mordfall Hanna: Neue schockierende Details kommen ans Licht "Vielleicht mit einem Stein?" Keine DNA, keine Hose: Blutspuren nicht verwertbar Lesen Sie auch Genditzki-Anwältin bringt neuen Ton in Mordprozess um Hanna Lesen Sie auch Prozess nach Mord im Chiemgau: Begleiter der Ermordeten Hanna (†23) sagt aus Lesen Sie auch Riesenüberraschung im Hanna-Prozess: Jetzt kommt die Münchner Star-Anwältin Ruhig und dennoch Redebedarf? Sebastian T. sitzt in der U-Haft Lesen Sie auch Prozess zum Mordfall Hanna W. unterbrochen: Warum sich das Urteil verzögert Lesen Sie auch Mordprozess um Hanna W: Rote Kratzer geben Rätsel auf Lesen Sie auch Mordfall Hanna: Was die untersuchende Ärztin besonders merkwürdig fand "Man kann Erlebtes auch verdrängen oder vergessen" Lesen Sie auch Paukenschlag im Hanna-Prozess: Hauptzeugin verweigert Aussage Lesen Sie auch Neue Details im Hanna-Prozess: Reichte die Zeit überhaupt für einen Mord? Lesen Sie auch Exklusiv: Anwalt von Hannas Eltern spricht Klartext zum Eiskeller-Mordprozess Keine Freundin und viel Frust: Was Sebastian T. im Hanna-Prozess belastet Lesen Sie auch Durchschnittstyp oder abartig? So sieht der Gutachter den Angeklagten im ... Lesen Sie auch Showtime: Angeblicher "Badewannen-Mörder" kommt zum Hanna-Prozess Lesen Sie auch "Exorbitanter" p*rno-Konsum: Dienten Sex-Videos als Vorbild für Hannas Mörder? Handydaten geben Auskunft Ist Hanna beim Bieseln ins Wasser gefallen? Lesen Sie auch "Sollten mal den Grundkurs Strafprozessordnung besuchen!": Richterin im ... Lesen Sie auch Prozess im Mordfall Hanna: Für den Angeklagten wird es immer enger Lesen Sie auch "Hatten noch nie jemanden, der gar nix sagt": So ungewöhnlich lief die ... Wie kam die Hose vom Körper? Lesen Sie auch Eltern der getöteten Studentin stellen Strafanzeige Lesen Sie auch Fall Hanna: Prominenter Strafverteidiger unterstützt Angeklagten Lesen Sie auch Hanna-Prozess vor dem Aus? Angebliche Chats zwischen Richterin und ... Lesen Sie auch Mord-Prozess: Hannas Eltern wehren sich mit Anzeige gegen Anwältin Urteil im Hanna-Prozess: Am Dienstag im News-Ticker Lesen Sie auch Amokalarm und "Stich in die Seele": Plädoyers im Mordprozess um Hanna References

Traunstein/Aschau - Hanna W. aus Aschau starb 2022 auf ihrem Heimweg vom Club "Eiskeller" in Aschau. Ihre Leiche wurde im Priener Ortsteil Kaltenbach am Nachmittag des Tags der Deutschen Einheit gefunden. Seit Oktober 2023 wird dem heute 22-jährigen Sebastian T. als Verdächtiger der Prozess gemacht. Am heutigen Dienstag verkünden die Richter das Urteil. Wir sind im Live-Blog dabei.

+++13.53 Uhr: Die Vorsitzende Richterin habe sie auch persönlich kritisiert: "Das ist mir egal. Einige von den Vorwürfen stimmen auch nicht." Das mache nichts. "Die fühlt sich halt persönlich angegriffen. Die ist irgendwie emotional." Ihr Mandant scheine ihr stabil zu sein. "Er hofft immer noch auf Gerechtigkeit."

+++13.52 Uhr: Die Rechtsmedizinerin sei im Verfahren zu einem späten Zeitpunkt nicht mehr anwesend gewesen - das sieht sie kritisch: "Ich glaube nicht, dass das halten wird." Der BGH werde nicht akzeptieren, dass sich Gericht und Staatsanwaltschaft ohne Beteiligung der Verteidigung austauschen.

"Verurteilung eines Unschuldigen sehenden Auges": Verteidigerin Rick teilt aus

+++ 13.50 Uhr: Regina Rick steht in einer Traube von Medienvertretern. Sie zieht Vergleiche zu den Fällen Genditzki und Rupp (der verschwundene Bauer im Mord ohne Leiche). "Das ist meiner Meinung nach eine Verurteilung eines Unschuldigen sehenden Auges unter freundlicher Mitwirkung der Kripo Rosenheim und der Rechtsmedizin München", sagt Rick. Sie hatte bereits im Vorfeld angekündigt, in Revision zu gehen.

+++13.05 Uhr: Die Schwester und der Vater von T. weinen, halten sich in den Armen.Hannas Vater schnauft tief durch. Sogar ein Lächeln sieht man nun.

+++ 13.04 Uhr: Verteidigerin Regina Rick ist währenddessen umringt von Journalisten und gibt Interviews.

+++ 13.03 Uhr: Die Sitzung ist geschlossen. Hannas Eltern umarmen sich. Sie wirken bewegt, aber erleichtert. Viele Polizeibeamte sind im Saal. Hannas Eltern schütteln ihnen die Hände.

"Wir geben jetzt unsere Verantwortung ab." Verteidigung hatte bereits Revision angekündigt

+++13.02 Uhr: Aßbichler sagt: "Wir geben jetzt unsere Verantwortung ab." Denn Rick hatte schon die Revision angekündigt. "Aber bis dahin, haben auch andere Institutionen Verantwortung. Das sind die Medien." Wenn diese richtig recherchieren, kommt die Wahrheit ans Licht.

+++ 12.57 Uhr: Die Folgen der Tat seien "enorm", die Belastung der Eltern "unvorstellbar". Daher sei eine Jugendstrafe von neun Jahren angemessen. "Der Angeklagte muss sich mit der Tat auseinandersetzen", sagt Aßbichler. "Die Bilder in seinem Kopf werden ihn verfolgen", sagt die Richterin. Der Angeklagte muss die Kosten tragen für das Verfahren und die Nebenklage.

+++12.56 Uhr: "Er hat kein Selbstwertgefühl", sagt Aßbichler. Man bekommt fast ein bisschen Mitgefühl mit diesem jungen Mann, der gemobbt wurde und viele Probleme hatte. Aber dann sieht man Hannas Eltern und Hannas Bruder.

Warum sagt Sebastian T. nichts? Richter mit Frontalangriff gegen Regina Rick

+++ 12.55 Uhr: "Viele werden sich fragen: Warum sagt er nichts? Es ist das Recht des Angeklagten, nichts zu sagen", erklärt Aßbichler. T. dürfe lügen, die Verteidigung nicht - wieder ein Frontalangriff gegen Regina Rick.

+++12.49 Uhr: Rechtlich sei das eine gefährliche Körperverletzung mit Mord durch Verdeckungsabsicht, eben wegen der versuchten Vergewaltigung und des körperlichen Angriffs. "Er weiß, dass eine bewusstlose Person im Wasser ertrinkt."

+++12.48 Uhr: "Der Angeklagte greift Hanna von hinten an. Hanna ruft noch einmal den Notruf. Um sie wehrlos zu machen, schlägt er mehrfach mit einem harten Gegenstand auf den Schädel. Hanna kann sich nicht mehr wehren. Aus irgendeinem Grund macht er nicht mehr weiter: Eventuell war er von der Situation überfordert", sagt Aßbichler. Vielleicht sei es aber auch der Anruf gewesen, das Display war hell. Denn er habe nicht gewusst, dass der Anruf nicht durchging.

Richter im Hanna-Prozess überzeugt: Sebastian T. hatte zu viel Täterwissen

+++12.46 Uhr: T. sei joggen gewesen, nicht um zu trainieren. "Er will den Kopf frei bekommen." Ein Opfer habe er nicht gesucht, es sei eine Spontantat gewesen.

Urteil im Hanna-Prozess steht fest: Angeklagter muss in Haft (1)

+++12.45 Uhr: Er ist still, leise, er versucht, Probleme zu verdrängen. "Man traut ihm eigentlich solch eine Tat nicht zu." Aber: Er präferiert Gewaltvideos, rastet auch mal aus. "Schwerpunkt war das Quälen eines Menschen zum Tode hin", sagt Aßbichler in Bezug auf den p*rno, den man vor Gericht ansah.

+++12.43 Uhr: DNA-Spuren habe es nicht gegeben, weil Hanna so weit abgetrieben sei und der Angeklagte erst so spät zum Verdächtigen wurde. Zur schwierigen Zeugin Verena R., die ihre Aussage verweigert hatte, sagt Aßbichler: "Wir brauchen sie nicht." In der Gesamtbetrachtung spreche vieles gegen den Angeklagten.

+++12.39 Uhr: "Insgesamt wusste der Zeuge M. so viele Informationen, die nur der Täter wissen konnte, weil sie nicht in der Presse waren." Aßbichler stoppt kurz, weil Rick mit ihrem Mandanten spricht. Als einen "Zickenkrieg" hatte ein Besucher die Atmosphäre mal bezeichnet. So weit würde die AZ nicht gehen, aber dass das Verhältnis äußerst gereizt ist, ist spürbar.

"Dass er sie vergewaltigen wollte": Richter im Hanna-Prozess von Aussage überzeugt

+++12.38 Uhr: "Dass er sie vergewaltigen wollte", hatte der Zeuge ausgesagt. Für Aßbichler ist klar, dass T. Hanna ausgezogen habe, um genau das zu tun. Aber es kam nicht dazu, Hanna trug noch ihren Slip und hatte keine Verletzungen im Genitalbereich - "auch das stand nicht in der Presse".

+++12.37 Uhr: Der Zeuge Adrian M. aus der JVA Traunstein sei glaubwürdig. In der Presse sei nie thematisiert gewesen, dass T. Probleme mit Frauen gehabt habe. Täterwissen könne M. nur haben durch das Gespräch mit T.

Kritik an Verteidigerin Regina Rick im Hanna-Prozess geht weiter

+++12.36 Uhr: Die Kritik an Regina Rick ist noch nicht vorbei: Nun berichtet Aßbichler von einem Video, auf dem ein Polizist die Strecke von T. nachlief. Man sah den Zeugen K. - nur habe Rick das nicht mitbekommen. Walter Holderle, Anwalt von Hannas Eltern, muss lachen. Er hatte schon mehrfach kritisiert, dass Rick nicht aufpasse im Verfahren.

+++ 12.35 Uhr: Es sei klar, dass die Freundesgruppe am 3. Oktober um 16 Uhr in Übersee beim Tischtennisspielen gewesen sei. Und da habe T. berichtet, dass ein Mädel in Aschau umgebracht worden sei. "Sie erinnern sich, seine eigene Zeugenaussage." Genau das hatte T. auch ausgesagt bei der Polizei.

+++ 12.34 Uhr: Verwirrt sei Sebastian T. nach dem 3. Oktober gewesen, etwa auf der Arbeit. Er habe offenbar die Tat nicht verdrängen können. Aßbichler spricht T. direkt an: "Die Bilder werden sie einholen."

"Ja ich war es, ich habe sie umgebracht": Richter findet Aussage eindeutig

+++ 12.32 Uhr: "Ja ich war es, ich habe sie umgebracht", sagte T. bei Freunden. Ein Geständnis sieht Aßbichler darin. Dieses Geständnis habe er selbst gegenüber einem Mithäftling bestätigt. Es gebe aber keine Anhaltspunkte, dass es ein Witz gewesen sei. Später habe er sich auch völlig betrunken.

+++ 12.31 Uhr: In der Presse sei davon nichts zu lesen gewesen. "Das konnte nur der Täter wissen!", resümiert Aßbichler. Von "roher Gewalt" sei in der Presse die Rede gewesen - wie kommt man dann auf einen Stein? Das sei vom Angeklagten "schon sehr konkret" gewesen, zumal T. gesagt habe, dass die Schläge ja nicht töten hätten müssen - genau das war der Fall. Hanna sei nicht tot, sondern bewusstlos gewesen.

+++ 12.30 Uhr: Aber erst einen Tag später wurde darüber in der Presse ausgesagt. Dass T. ein Tatgeschehen geschildert habe, findet Aßbichler auffällig. Ein Stein - das habe T. gesagt.

Urteil im Hanna-Prozess gefallen: Warum kannte Sebastian T. Polizeiinterna?

+++12.29 Uhr: Aber: Als der Angeklagte als Zeuge, nicht als Beschuldigter vernommen wurde, erzählte er, dass er am Montag, also am 3. Oktober, davon erfahren habe, dass ein Mädchen umgebracht worden ist. "Es muss an diesem Montag gewesen sein, als ich in der Nacht laufen war", habe T. ausgesagt.

+++12.28 Uhr: Hanna wurde gefunden, man sah aber kein Gesicht, weil sie so im Wasser lag. Die Kopfverletzungen sind für keinen Helfer erkennbar. Hinweise auf ein Gewaltverbrechen gab es erst um 18 Uhr bei der Leichenschau. All diese Vorgänge sind Polizeiintern - keine Info sei nach außen gedrungen, "schon gar nicht zur Familie T."

+++ 12.27 Uhr: Hanna hatte einen hohen Glukose-Wert, führt Aßbichler aus. Der deute darauf hin, dass Hanna “Stress” gehabt habe. Es gab einen Notruf, eine Urlauberin habe einen Schrei gehört. “Das war kein Unfall.”

+++12.26 Uhr: Manipulativ und als ein Organ der Rechtspflege "unwürdig" findet Aßbichler eine Situation mit Professor Malcherek, einem Sachverständigen. Rick habe damals behauptet, Hanna hätte sich die Verletzungen an den Rechenstäben an einem Wehr zugezogen. Für Aßbichler passen die Abstände nicht - “schlicht gelogen” haben die Verteidigung. Regina Rick grinst.

+++12.23 Uhr: Bei den Schulterdachverletzungen sei "manipuliert" worden. Die Rechtsmedizinerin habe klar ausgesagt, dass dies nicht auf ein Treiben hindeute.

Urteil im Hanna-Prozess: Angeklagter wirkt ruhig

+++12.21 Uhr: Der Angeklagte wirkt ruhig. Hat er mit dem Urteil gerechnet?

+++12.18 Uhr: Der Bärbach war 1,40 Meter tief, Hanna 1,86 Meter hoch. Sie hätte sich herausziehen können. Aber: "Hanna war bewusstlos." Sie konnte nicht mehr schwimmen oder sich entkleiden. Sie konnte schon nicht mehr schlucken, aber entkleiden? Aßbichler findet das nicht nachvollziehbar.

Urteil im Hanna-Prozess steht fest: Angeklagter muss in Haft (2)

+++ 12.16 Uhr: Aßbichler hat einen Meterstab dabei. Sie will damit zeigen, dass der Bärbach nur 1,15 Meter breit war. "So weit war der Abstand zum Ufer. Die Frage ist: Zieht sich jemand eine Lederjacke aus, um diese Strecke zum Ufer zu schwimmen?" Das Ufer sei zum Greifen nah.

+++ 12.14 Uhr: Die Kleidung von Hanna sei nicht vom Wasser abgestreift worden, so Aßbichler. Hannas Spitzenoberteil sei völlig unbeschädigt gewesen - trotz des Treibens. Das Gericht geht davon aus, dass Hanna sich die Kleidung nicht selbst ausgezogen hat. Lebensfremd sei es, dass sich jemand, der in den Bärbach stürzt, sich dann erst einmal auszieht.

"Es war kein Unfall!": Richter über Hanna-Prozess

+++ 12.13 Uhr: Hanna habe keinen Schluckreflex mehr gehabt, daher scheine sie bewusstlos gewesen zu sein, als sie ertrunken ist.

+++ 12.10 Uhr: "Es war kein Unfall!", sagt Aßbichler klipp und klar. Und zerlegt die Thesen der Verteidigung. Sie habe nicht gepieselt und sei dabei in den Bärbach gefallen. "Alle drei Sachverständigen kommen zu dem Ergebnis, dass die Kopfverletzungen nicht mit dem Treiben im Wasser in Einklang zu bringen sein", sagt Aßbichler.Regina Rick nimmt alles regungslos hin, auch die Kritik von Aßbichler. Sie tippt eifrig in ihren Laptop.

+++12.09 Uhr: Die Vorhänge im Saal sind wieder zugezogen. Es gilt offenbar nach wie vor die Amokdrohung.

Urteil im Hanna-Prozess verkündet: Sebastian T. nimmt Urteil regungslos auf

+++12.07 Uhr: Die Eltern von T. wirken nicht geschockt. Hannas Eltern halten sich an den Händen, als das Urteil fällt. Der Angeklagte nimmt das Urteil regungslos auf.

+++12.05 Uhr: Aßbichler sieht eine Entwicklung in den letzten Wochen, die den Rechtsstaat gefährdet. Es wurde versucht, auf die Richter von außen Druck auszuüben. Daneben fand Aßbichler auch, dass Manfred Genditzki im Gericht auftauchte. Es ist eine richtige Watschn von Regina Rick. "Medien wurden benutzt und instrumentalisiert." Die Polizei habe sehr sauber gearbeitet.

Urteil im Hanna-Prozess steht fest: Angeklagter muss in Haft (3)

Urteil im Hanna-Prozess gefallen: Sebastian T. muss 9 Jahre in Haft

+++12.03 Uhr: Aßbichler startet mit einem Zitat von Ferdinand von Schirach: "Über schuld oder Unschuld eines Menschen, wird in einem Rechtsstaat in einem Gericht entschieden"

+++ 12.01 Uhr: Das Urteil ist gefallen. Sebastian T. muss für 9 Jahre in Haft. Er ist laut Gericht schuldig der gefährlichen Körperverletzung und des Mordes.

+++ 12 Uhr: Sebastian T. trägt ein gestreiftes Hemd und eine Trachtenweste. Es geht los! Auch Alexander Stevens, ein bekannter Podcaster, ist im Gerichtssaal. Er sitzt neben den Angehörigen von Sebastian T.

+++ 11.54 Uhr: Die Prozessbeobachter sind sich uneins, ob T. heute eine Regung zeigt. Er ist sehr blass, wirkt angespannt, sagen die einen. Andere finden, er sei so wie an den anderen Prozesstagen.

+++11.51 Uhr: Gerade ist der Angeklagte Sebastian T. ins Gericht gekommen. Er sitzt nicht mehr im Rollstuhl wie in den vergangenen Wochen

+++11.17 Uhr: So einen Andrang gab es am Landgericht Traunstein wohl noch nie, heißt es seitens der Beamten.

+++11.16 Uhr: Freunde von Hanna sind da, begrüßen Hannas Eltern und ihren Bruder mit Umarmungen.

Urteil im Hanna-Prozess steht fest: Angeklagter muss in Haft (4)

Urteil im Hanna-Prozess: Amokwarnung gilt weiterhin

+++10.55 Uhr: Die Amokwarnung im Hanna-Prozess gilt auch heute zur Urteilverkündung. Deshalb gibt es auch ein erhöhtes Polizeiaufgebot. Sprengstoffhunde waren bereits im Einsatz.

+++10.51 Uhr: Schon eine Stunde vor Urteilsverkündung im Hanna-Prozess ist der Gerichtssaal voll. Es sind keine Plätze mehr frei. Es standen wohl schon um 7.30 Uhr die ersten Besucher an.

Traunstein/Aschau - Es ist der letzte Tag des Oktoberfests nach der langen Corona-Pause. Doch das verlängerte Wochenende um den Tag der Deutschen Einheit, auf das sich viele Bayern gefreut hatten, regnet es nahezu durch. Die AZ berichtet, dass Alfons Schuhbeck wegen Steuerhinterziehung im Gefängnis landen könnte. Die Energiepreise und wie Deutschland überhaupt durch den Winter kommt, beschäftigen die deutsche Politik.

Urteil im Hanna-Prozess: Der Eiskeller liegt um die Ecke

Hanna W. will an diesem Wochenende, das sie bei ihrer Familie und ihren Freunden in Aschau verbringt, vermutlich einfach nur feiern und Spaß haben. Die 23-Jährige studiert Medizin in Cluj in Rumänien. In den Eiskeller geht es, der praktischerweise fast um die Ecke bei ihren Eltern liegt. Sie ahnt an diesem Abend vor dem Tag der Deutschen Einheit 2022 nicht, dass sie ihn nicht überleben wird.

Leichenfund am Tag der Deutschen Einheit

Am Nachmittag des 3. Oktober wird ihre Leiche in der Prien von einem Spaziergänger gefunden. "Junge Frau nach Clubnacht umgebracht" - aus Hanna wird eine Schlagzeile, auch in der AZ. Es folgen Hunderte Befragungen der Polizei von Clubbesuchern, ein Aufruf bei Aktenzeichen XY. Bis zum 18. November, als Sebastian T., heute 22 Jahre alt, festgenommen wird. Seine Mutter hatte ihn als Zeugen bei der Polizei gemeldet, weil er in jener Nacht joggen war.

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Vernehmung als Zeuge: Plötzlich wird Sebastian T. zum Verdächtigen im Hanna-Prozess

Bei seiner Vernehmung ist er zunächst unauffällig, auch die Polizei denkt sich nichts dabei. Dann wird routinemäßig sein Umfeld befragt. Seine platonische Freundin Verena R. bringt ihn in die Bredouille. Sie erzählt von einem Treffen am Spätnachmittag des 3. Oktober. T. soll aus Sicht der Staatsanwaltschaft Täterwissen verraten haben. Zumal Verena R. davon berichtet, dass sie von Sebastian T. schon mal mit einem Messer bedroht worden sei.

Je weiter die Polizei bohrt, desto mehr macht T. aus Sicht der Beamten verdächtig: Dass er sich nach dem 3. Oktober regelrecht im Haus der Familie R. versteckt hat und viel zum Alkohol gegriffen hat. Dass er dort sogar gesagt hat: "Ja mei, dann war ich's halt." Verena R., ihre Schwester Lea und die Mutter der beiden sagen das zwar aus.

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Warum meldet Verena und Lea nichts?

Aber während der Zeit, als der halbe Chiemgau bei der Suche nach dem Täter mitfiebert, kommen sie nicht auf die Idee, der Polizei Hinweise zu geben. Im Verlauf des Prozesses wird Verena R. die Aussage verweigern, um sich nicht selbst zu belasten. Davor verhakt sie sich in Widersprüche. Lea R. bleibt bei ihrer Version, spricht von einem Treffen am 3. Oktober - mit Täterwissen.

Urteil im Hanna-Prozess: Dorffunk oder Täterwissen?

Oder hat T. in der Zwischenzeit auf anderem Weg erfahren, dass um 14.30 Uhr eine junge Frau in der Prien gefunden worden war? Zwar hatte die Polizei erst deutlich später veröffentlicht, dass es sich um ein Gewaltverbrechen handelte - aber wenn eine junge Frau ohne ihre Hose und mit Wunden angeschwemmt wird, kann man davon ausgehen, dass sich so etwas auch auf inoffiziellem Weg schnell herum spricht.

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"Vielleicht mit einem Stein?"

T. selbst gibt als Zeuge an, er hätte wohl von seiner Mutter bereits am 3. Oktober von dem Sterbefall erfahren - nach einem Treffen mit Verena R. in Traunstein. Er sagt auch, dass jemand Hanna womöglich mit einem Stein geschlagen habe. Hanna hatte solche Kopfverletzungen, die zu einem Schlag mit einem Stein passen würden. Das ist aber zu dem Zeitpunkt noch nicht öffentlich. Auf der anderen Seite ist in den Medien schon von stumpfer Gewalt die Rede.

Keine DNA, keine Hose: Blutspuren nicht verwertbar

Bei einer Hausdurchsuchung wurden an seiner Kleidung Spuren gefunden, vermutlich Blut - später wird sich herausstellen, dass die DNA nicht verwertbar ist. Doch es ist strittig, welche Hose T. in der Nacht von Hannas Tod anhatte und ob er diese überhaupt noch hat.

Der Ermittlungsrichter erlässt Haftbefehl, T. wird auf der Inntalautobahn festgenommen. Die Beamten sind verblüfft, dass er nahezu regungslos darauf reagiert.

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Ruhig und dennoch Redebedarf? Sebastian T. sitzt in der U-Haft

Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft in der JVA Traunstein. Ein kleines Gefängnis, das mitten in der Stadt liegt und absurderweise direkt an die Sparkasse grenzt. T. wird von der dort tätigen Psychologin als vorbildlicher Insasse beschrieben, der sich ruhig und ordentlich verhält.

Als jemand, der aber offenbar Redebedarf hat, beschreibt ihn seit Mithäftling Adrian M. kurz nach Prozessbeginn im Oktober 2023. Bei Spekulatius soll ihm T. offenbart haben, dass er Hanna habe vergewaltigen wollen. Dazu sei es nicht gekommen, ihren leblosen Körper habe er dann im Bärbach "entsorgt".

Aber wie glaubwürdig ist dieser Zeuge? Er sitzt selbst wegen eines Sexualdelikts in U-Haft, hat jungen Mädchen vorgespielt, dass er eine tödliche Krankheit habe, um diese zu sexuellen Handlungen zu überreden. Lügt dieser Mann immer - vielleicht weil er sich einen Vorteil bei der Richterin erhofft für sein eigenes Verfahren? Warum wartet er fast ein Dreivierteljahr, um von dem Geständnis zu berichten?

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"Man kann Erlebtes auch verdrängen oder vergessen"

Weitere Mithäftlinge sagen aus. Einer, eine Art väterlicher Freund, berichtet davon, dass T. ihm gesagt habe, "man kann Erlebtes auch verdrängen oder vergessen". Nur zum Spaß habe T. bei der Party bei R. gesagt, dass er es gewesen sei, erzählt der Mithäftling. Das fand der 64-Jährige komisch.

Auch dass T. so viele Gewaltvideos auf seinem Handy angesehen hatte. T. habe ihm aber gesagt, dass er nicht der Täter war. T. hatte vor der Tat zu 97 Prozent p*rnos auf seinem Handy aufgerufen. Wobei der psychiatrische Gutachter den p*rnokonsum nicht so auffällig fand, wie er aussagte.

Einen p*rno will das Gericht sogar ansehen, mit dem Titel: "Hübsches russisches Mädchen, erwürgt und gef...". Da wird einem Mädchen aufgelauert und dann wird es erwürgt und vergewaltigt.

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Keine Freundin und viel Frust: Was Sebastian T. im Hanna-Prozess belastet

Dass er bei Mädchen nicht landen konnte, hat T. belastet. Einmal schlägt er nach einem Gespräch darüber sogar so fest in die Wand der JVA Traunstein, dass er sich die Hand bricht. Aus Frust über das Erzählte? Oder aus Verzweiflung darüber, dass er als Unschuldiger in Untersuchungshaft sitzt?

T. schweigt, seit er Verdächtiger ist. Er darf das und viele Anwälte würden ihm vermutlich ebenfalls dazu raten. Das Gericht darf das nicht so werten, dass es ihn verdächtiger macht - auch wenn das für Laien schwer verständlich ist. Seine Eltern und der Rest seiner Familie schweigen ebenfalls.

War es wie in dem p*rno? Ist Sebastian T. auf seiner nächtlichen Joggingrunde erst nach Hause gelaufen, dann aber noch einmal an den Bärbach zurückgekehrt und hat Hanna dort überfallen? Kameras zeigen, wie Hanna ihren Heimweg antritt - ohne zu schwanken, trotz ihrer über zwei Promille Alkohol im Blut. Dass sie schon was vertragen hat, dass es ihr gut gegangen sei, hatten ihre Freunde ausgesagt.

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Handydaten geben Auskunft

Um 2.32 Uhr setzt Hanna einen Anruf ab an ihre Eltern, die als Notrufkontakt auf ihrem Handy eingespeichert sind. Der Anruf geht nicht durch, vermutlich, weil Hanna kein Guthaben mehr auf ihrem iPhone hatte. Kurz darauf sinkt die Temperatur des Handyakkus. Tatsächlich speichert Apple solche Daten. Kurz darauf werden die GPS-Daten ungenau. All das deutet darauf hin, dass das Handy im Wasser gelandet ist.

Ist Hanna beim Bieseln ins Wasser gefallen?

War es ein Unfall, bei dem Hanna, möglicherweise beim Urinieren, ins Wasser gefallen ist? Kann das sein - wer bieselt keinen Kilometer entfernt von seinem Haus mitten an der Hauptstraße neben einem Bach, der gerade Hochwasser hat? Auf der anderen Seite: Wer überfällt mitten im Dorf, in der Nähe eines viel besuchten Clubs eine junge Frau, die noch dazu 15 Zentimeter größer ist, als der mutmaßliche Täter?

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Um 2.42 Uhr spielt jemand auf dem Handy von Sebastian T. "Clash of Clans". Zuhause, über den heimischen Router. Spielte T. zum Runterkommen nach seiner Joggingrunde? Spielte jemand anders, denn am nächsten Tag wurde auf demselben Handy ein Strickvideo abgerufen. Eher unwahrscheinlich, dass T. dieses angeschaut hatte.

Wie kam die Hose vom Körper?

Oder spielte T., um sich nach der missglückten Vergewaltigung abzureagieren? Denn Hinweise auf sexuelle Handlungen an Hannas Leiche gibt es nicht. Auffällig ist jedoch, dass sie ihre Hose nicht mehr trug, ihre Schuhe hingegen schon. Ein Experte schließt aus, dass das Wasser allein ihr die Hose abgestreift haben könnte. Wobei die Hose schon einen Defekt hatte, an der Seitennaht eingerissen war, als Hanna noch im Eiskeller war.

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Verschiedene Experten kommen auch zu dem Schluss, dass Hannas massive Verletzungen, etwa Riss-Quetsch-Wunden nach aller Wahrscheinlichkeit von einem Angriff kommen, nicht vom bloßen Treiben im Fluss. Ein beidseitig gebrochenes Schulterdach irritierte die Gerichtsmedizinerin sehr, weil die Verletzungen so symmetrisch waren. Erklärlich sei das eigentlich nur durch ein Daraufknien oder -springen.

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Hannas Eltern hätten gerne erfahren, was in jener Nacht passiert ist. Eineinhalb Jahre nach dem Tod ihrer Tochter gibt es nur Indizien, keine Beweise. Sollte T. schuldig sein, hätte es das perfekte Verbrechen sein können. Hätte seine Mutter nicht die Polizei kontaktiert. Die Eltern von beiden, Opfer und Angeklagtem, werden am Dienstag um 12 Uhr das Urteil hören. Wir berichten im News-Ticker aus dem Gerichtssaal.

Urteil im Hanna-Prozess steht fest: Angeklagter muss in Haft (2024)

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